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Immobilie

Schwächelt der Immobilienboom?

Experten erwarten eine deutlich schwächere Preiskurve.

Schwächelt der Immobilienboom?

Experten rechnen aufgrund steigender Inflation und Zinsen mit eher stagnierenden Preisen am Immobilienmarkt. Foto: Shutterstock

In den letzten zehn Jahren stiegen die Immobilienpreise in Deutschland im Durchschnitt um 67 Prozent. Aktuell gibt jedoch Veränderungen auf dem Immobilienmarkt, die Eigentümer verunsichern: Die Inflation steigt seit 2022 deutlich an, im April lag sie bei 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Immobilieninteressenten haben also weniger Geld zur Verfügung und einen geringeren Spielraum für die Finanzierung von Haus oder Wohnung. Das könnte bereits im laufenden Jahr Auswirkungen auf die Nachfrage haben.

Inflation und steigende Zinsen wirken sich aus

Parallel steigen die Bauzinsen seit einigen Monaten zum ersten Mal seit Jahren wieder an. Seit Dezember 2021 haben sie sich verdoppelt und liegenjetzt bei über zwei Prozent. Die extrem hohen Immobilienpreise können somit weniger gut durch günstige Finanzierungen ausgeglichen werden. Auch dies könnte die Nachfrage zurückgehen lassen. Dem steht gegenüber, dass Immobilien gerade in Krisenzeiten eine gefragte Geldanlage sind. Die meisten Immobilienexperten rechnen daher nicht mit sinkenden Preisen. „Wir gehen jedochdavon aus, dass die Zeit der großen Preissteigerungen vorbei ist", sagt Dr. Niels Jacobsen, Gründer und Geschäftsführer von immoverkauf24.

Nicht auf weitere Wertsteigerungen warten

Lohnt sich also ein Immobilienverkauf zum aktuellen Zeitpunkt, oder sollte man besser noch abwarten? "Wer einen Verkauf in Betracht zieht, dem rate ich auf jeden Fall, nicht weiter auf steigende Preise zu warten", rät Jacobsen.

Jacobsen verweist darauf, dass die Bundesbank kürzlich sogar vor Preisrückgängen in einige Regionen gewarnt hat, da sich eine Preisblase gebildet habe. Beim Verkauf einer vermieteten Immobilie ist zu beachten, dass Eigentümer den Gewinn steuerfrei realisieren können, wenn sie das Objekt seit mehr als zehn Jahren besitzen. Insbesondere wenn eine vermietete Wohnung frei werde, sei ein Verkauf nach seinen aktuellen Berechnungen attraktiver als die Neuvermietung, so Jacobsen.     djd