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Immobilie

Bauen in schwierigen Zeiten – ein Abenteuer?

Wer sich den Traum vom eigenen Heim erfüllen will, muss in der aktuellen Zeit mit Risiken und Unwägbarkeiten leben.

Bauen in schwierigen Zeiten – ein Abenteuer?

Zwei Handwerker arbeiten in einem Neubau. Foto: dpa-tmn/Nestor Bachmann

Niedrige Bauzinsen, für das Ersparte keine Zinsen, teils gar Minuszinsen, da lag es in der letzten Zeit so gut wie nahe, sich den Wunsch nach den eigenen vier Wänden zu erfüllen und in das Abenteuer Hausbau einzusteigen. Doch inzwischen hat sich am Markt so einiges getan. Die Zeiten der historisch niedrigen Zinsen für Immobilienkäufer ist vorbei.Zinsen stark gestiegenInnerhalb weniger Monate sind die Bauzinsen stark angestiegen. Noch im Dezember letzten Jahres bei 0,9 Prozent gelegen, sind heute, je nach Dauer des Darlehens, durchschnittlich über 3 Prozent aufzubringen – und Experten gehen von keiner Trendwende aus, wie eine aktuelle Umfrage des Verbraucherportals biallo.de unter zwölf großen Kreditinstituten, Versicherern und Kreditvermittlern ergeben hat. Im Gegenteil, es könnte auch noch weiter nach oben gehen.

Kein Aktionismus

Wer ein Haus baut, kann dies eher selten mit seinem Ersparten bezahlen. Es gilt, einen Kredit aufzunehmen und über die Jahre das Darlehen abzuzahlen. Wird das Leihen des Geldes teurer, kann so ein Hausbau, der eh schon teuer ist, nochmals teurer werden. Von unbedachtem Aktionismus, um noch günstige Bauzinsen zu ergattern, raten Fachleute allerdings ab.

Wichtig sei es, die Angebote für Darlehen genau unter die Lupe zu nehmen, und sich die Zeit nehmen, um genau auszurechnen, was man sich leisten kann. Jede Zinssteigerung kostet durchaus Geld, wer aber den Hausbau schon bei der Finanzierung falsch angeht, hat auf die Dauer allemal mehr Ärger und Unkosten. Wie hoch die Darlehenssumme sein muss, wie man mit den monatlichen Belastungen klar kommt, und mit welcher Restschuld man schließlich noch zu tun hat, sind entscheidende Fakten, die es zu bedenken gilt. Vielleicht gibt es auch Einsparpotenziale, und das Darlehen darf kleiner ausfallen?

Auch ein Blick in die Zukunft ist gut. So wird beim sogenannten Annuitätendarlehen zwar über einen festgelegten Zeitraum monatlich ein bestimmter Betrag getilgt, am Ende der Zinsbindung besteht jedoch meist noch eine Restschuld, für die erneut ein Kredit aufgenommen wird, die sogenannte Anschlussfinanzierung.

Volle Planungssicherheit

Es geht auch anders: Beim Volltilgerdarlehen wird der Kredit innerhalb der Kreditlaufzeit komplett abbezahlt. Das geht einerseits mit voller Planungssicherheit einher, andererseits müssen monatlich hohe Tilgungsraten aufgebracht werden.

Bei den aktuell hohen Immobilienpreisen und der somit auch meist stattlichen Darlehenssumme hat eine Erhöhung des Zinsniveaus durchaus Auswirkungen auf die monatliche Belastung. Wer etwa ein normales Annuitätendarlehen mit konstanter Tilgungsrate über 400.000 Euro und über zehn Jahre für 0,9 Prozent Zinsen abgeschlossen hat, und monatlich 1300 Euro aufbringen kann, hat nach Ablauf des Darlehens noch 274.483 Euro offen. Bei Zinsen in Höhe von 3 Prozent bleibt dagegen eine Restschuld von 358077. Die Häuslebauer müssen also am Laufzeitende 83594 Euro mehr aufbringen – oder monatlich tiefer in die Tasche greifen. Momentan ist es nach Ansicht der Experten sinnvoll, wenn möglich, eine eher höhere Tilgung zu wählen, da dies die Restschuld am Ende der ersten Laufzeit verringert.

Eine längere Zinsbindung sorgt zudem für mehr Planbarkeit und Sicherheit vor weiter steigenden Zinsen. Diese Sicherheit erkauft man sich zwar mit einem Zinsaufschlag, doch der kann sich lohnen, – und sollten die Zinsen sinken, kann übrigens nach zehn Jahren ein laufendes Darlehen gekündigt werden, egal, wie lange dieses noch laufen würde.

Mit günstigeren Zinsen wird von der Bank belohnt, wer viel Eigenkapital mit einbringt, verkleinert aber doch deren Risiko. red/jal

Modulare Möglichkeiten

Häuser im Modul-Bauweise können eine günstige Alternative sein

Noch schneller ins neue Eigenheim: Wenn das Fertighaus nicht wie gewohnt in Form einzelner Wände, sondern als komplett ausgestattetes Bad, eingerichtete Küche oder fertig tapeziertes Schlafzimmer auf der Baustelle einschwebt, handelt es sich um eine neue Form des Bauens. Häuser in Modulbauweise sparen durch die nahezu komplette Herstellung im Werk viel Zeit auf der Baustelle. Bereits gut zwei Wochen nach der Anlieferung können die Bewohner einziehen. Von der schnellen Fertigstellung profitieren aber nicht nur die Hauseigentümer. Auch Elektro- und Sanitärinstallateure, Fliesenleger und Maler müssen nicht mehr von Baustelle zu Baustelle reisen, sondern erledigen ihre Arbeit in der Fabrik. Das sichert neben der Termintreue hohe Qualität bei kurzen Lieferzeiten.

Aktuelle Trends

Die Möglichkeiten sind vielfältig. So kann der Innenausbau aktuellen Trends folgen. Das gilt auch für die Küche, die bereits ab Werk voll ausgestattet sein kann, ebenso für Bad und WC sowie für die hellen Wohnräume. Auch die Dächer sind in Farbe und Design anpassungsfähig.

Und als Abdeckung sind neben ansprechenden Ziegeln natürlich auch kleine Kraftwerke in Form von Fotovoltaikelementen, die sich auf einer Südseite. sofern vorhanden über die ganze Fläche erstrecken können. Sie versorgen unter anderem die für das Warmwasser zuständige Wärmepumpe und die diskret an Decke oder Wänden angebrachten Infrarotpaneele, die das Haus beheizen. djd