Wenn am Sonntag, 16. Juli, die Kirchengemeinde St. Johannes das 100-Jahr-Jubiläum ihrer Kirche feiert, dann ist das auch ein Grund zur Freude für die mit ihr partnerschaftlich verbundene Sozialstation St. Vinzenz. Im Franziskusheim und rund um die Kirche St. Johannes werden sich die Institutionen und Vereine der Kirche mit Ständen vorstellen. Das Fest beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst.
Nur acht Jahre nachdem die damals am Stadtrand von Fellbach stehende Notkirche St. Johannes am 14. Oktober 1923 von Weihbischof Joannes Baptista Sproll eingeweiht wurde, begann die Geschichte der Sozialstation St. Vinzenz. 1931 kam eine Gruppe von Ordensschwestern nach Fellbach und bauten in schwieriger Zeit eine eher notdürftige ,,Sozialstation" auf, die sogenannte Schwesternstation. Am 15. Juni 1936 wurde Fellbach auf Veranlassung des damaligen Pfarrers Sturm in den Verein des heiligen St. Vinzenz von Paul mit Sitz in Paris aufgenommen. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützten die Ordensschwestern vor allem arme und kranke Menschen. In den 1970er Jahren nahm jedoch die Zahl der Ordensschwestern ab. Prägende Persönlichkeiten wie die Ordensschwester Helena, die zugleich ausgebildete Krankenschwester war, sie blieb bis 1991, sowie die für Kinderbetreuung zuständigen Ordensschwestern Selina und Martina, sie waren bis 1997 für ihre Mitmenschen im Einsatz. Ab 1973 hat das Land Baden-Württemberg schließlich die Bezeichnung Sozialstation" offiziell anerkannt und gefördert. Bereits im Jahr zuvor, also 1972, wurde die Nachbarschaftshilfe und die Familienpflege in die Schwesternstation integriert. Das war ein glücklicher Umstand, denn für die Anerkennung als Sozialstation durch das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart am 1. Januar 1980 war neben der Versorgung der Kranken auch die Nachbarschaftshilfe und die Familienpflege zwingende Voraussetzungen. Die erste ,,Pflegedienstleiterin" nach der Anerkennung war Elisabeth Schulz, die in der Vergangenheit insbesondere mit der Ordensschwester Helena eng zusammengearbeitet hatte. Weit reichende Veränderungen brachte die Einführung der Pflegeversicherung 1995 mit sich.
Ihren heutigen Namen erhielt die Sozialstation St. Vinzenz am 18. September 1989. Der französische Priester Vinzenz von Paul (1581 bis 1660) gilt wegen seines Wirkens auf dem Gebiet der Armenfürsorge und der Krankenpflege als Begründer der neuzeitlichen Caritas. Die letzte bedeutende Veränderung für die Sozialstation St. Vinzenz war die im Jahr 2011 erfolgte Einführung eines hauptamtlichen Geschäftsführers. Bis heute ist es Stefan Tepfenhart, der - stets in engster Abstimmung mit allen Mitarbeitenden - die Sozialstation St. Vinzenz zu einem modern aufgestellten, leistungsfähigen und gut ausgestatteten mittelständischen Dienstleister gemacht hat.
Stefan Tepfenhart blickt mit ehrfurchtsvollem Respekt auf die 92-jährige Tradition, in der die Sozialstation St. Vinzenz steht und insbesondere auf die Leistungen der Ordensschwestern zurück: ,,Von den Früchten ihrer Arbeit zehren wir noch heute." Ohne sie wäre die Sozialstation St. Vinzenz nicht das, was sie heute ist: Ein breit aufgestellter Pflegedienst, der alle Menschen unabhängig von Religion oder Herkunft und ausschließlich orientiert am jeweiligen Bedarf kompetent und engagiert unterstützt. kae
INFO
Die Sozialstation St. Vinzenz befindet sich in der Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes und ist in der Pfarrer-Sturm-Straße 4 beheimatet. Der Geschäftsführer Stefan Tepfenhart ist unter 0711/95 79 06 20 oder per E-Mail (tepfenhart@sozialstation-fellbach.de) erreichbar. Die Pflegedienstleiterin Roswitha Walter und ihre Stellvertreterin Beate Gura sind telefonisch unter 0711/95 79 06-25 oder per E-Mail unter walter@sozialstation-fellbach.de zu erreichen. Die Einsatzleiterinnen der Hauswirtschaft und der Nachbarschaftshilfe sind Karin Lopez und Kartin Schwenk. Sie sind unter lopez@sozialstationfellbach.de oder schwenk@sozialstation-fellbach.de sowie unter 0711/ 95 79 06-22 erreichbar. kae