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Neue Mitte für Münster: IBA-Projekt in der Moselstraße

Der Siegerentwurf des Bauprojekts in der Moselstraße erhält von Gemeinde- und Bezirksbeirat viel Lob.

Neue Mitte für Münster: IBA-Projekt in der Moselstraße

Visualisierung der Moselstraße für das IBA-Projekt in Stuttgart. Foto: z/PPAG architects

Der Ortskern von Münster wird umgestaltet. Nun steht der Siegerentwurf für das Bauprojekt in der Moselstraße fest, bei dem aus bisher 170 Wohnungen künftig 224 neue Wohnungen entstehen sollen. In einem Werkstattverfahren hat die Baugenossenschaft Münster (BGM) das Projekt unter dem Titel „Zukunft Münster 2050“ zusammen mit der Internationalen Bauausstellung IBA’27 ausgelobt. Sieger für den städtebaulichen Entwurf und die Verwirklichung des ersten Bauabschnitts ist das Büro PPAG architects aus Wien. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik habe durch alle Fraktionen hinweg ein grandioses Feedback gegeben, wie wie Nicole Baumüller vom Amt für Stadtplanung und Wohnen mitteilte. Sie erklärte, dass noch Ende dieses Jahres der Aufstellungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren gefasst werden soll.

Hauptkriterien für den Entwurf waren, dass die Bewohner wohnen bleiben können und in Abschnitten gebaut wird. Die Architekten hatten soziale, ökologische und gemeinwohlorientierte Aspekte zu berücksichtigen. Wichtige Themen waren Wirtschaftlichkeit, Energieversorgung und flexible Raumstrukturen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Ein 17-köpfiges Preisgericht hatte aus acht Einreichungen ausgewählt. Der geschäftsführende Vorstand der BGM, Michael Rosenberg-Pohl, zeigte sich sehr zufrieden. Er sieht großes Potenzial in dem Konzept für ein zukunftsfähiges Wohn- und Lebensumfeld mit viel Raum für gelebte Nachbarschaft und genossenschaftliche Gemeinschaft, das Münster eine neue Mitte biete. Die Projektleiterin des IBA’27-Teams, Grazyna Adamczyk-Arns, betonte den guten Dialog mit den Bürgern. Das Ergebnis sei durch die lange ernsthafte Auseinandersetzung so gut.

Architekt Christian Wegerer vom Büro PPAG architects hob die verschiedenen Wohnformen hervor, den Freiraum mit Grünkorridor samt Regenwassernutzung und Speicherteich für ein Klimakonzept. Die Moselstraße werde quasi autofrei durch den Bau von Tiefgaragen zu Beginn und am Ende des Abschnitts und damit auch für Veranstaltungen nutzbar. Nicht nur mit Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen sowie Geothermie schlägt Wegerer ein Konzept der energetischen Selbstversorgung vor.

Es soll wohnungsnahe Stellplätze für Fahrräder geben, barrierefreie Wohnungen und auch ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt. Im ersten Bauabschnitt sollen 70 Wohneinheiten entstehen, in Leichtbauweise aus Holz mit grünen Dächern, ein Quartiersplatz, Pflegewohnungen, Kita, Café und eine gemeinsame Werkstatt. Laut Zeitplan soll 2025 mit dem Bau begonnen werden. Iris Frey